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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 2 = Oberstufe - S. 49

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Ostasien. 49 diesem Lande drangen 1644 die Mandschurei erobernd nach China vor und unterwarfen das ganze Reich. Trotz zahlreicher Empörungen haben sie sich immer als Herren des Landes zu behaupten gewußt, sind aber größtenteils unter Einwirkung der chinesischen Kultur zu Chinesen geworden. Der Zopf war ursprünglich ein Zeichen der Unterworfenen. Das eigentliche China, fast 4 Mill. qkm, 3—400 Mill. E, a) Das Land. Von allen Ländern des Riesenreichs berührt allein das eigentliche China das Meer. Die Küste beschreibt einen halbkreisförmigen, feingegliederten Bogen vom Golf von Tonking bis Korea. Der 8. und das Innere des Landes sind überwiegend Gebirgsland, bestehend aus zahlreichen Ketten- gebirgen und Hochflächen, die w. in das Hochland von Jnnerasien übergehen. Der N. ist ein großes Tiefland um den Unterlauf der beiden Hauptströme. Wichtige Pässe der Nordgrenze sind durch altes, starkes Mauerwerk ab- gesperrt; hie und da erheben sich auf der Grenzlinie in ziemlichen Abständen voneinander große viereckige Türme, der Überlieferung nach alles Neste eines riesigen Grenzwalles, „der Großen Mauer", die vor mehr als 2000 Jahren ein chinesischer Kaiser als Schutz gegen die Tatarenhorden erbaut haben soll. Die Hauptflüsse des Landes sind der Hoängho (gelber Strom), der seinen Namen von den großen Mengen gelber Löß erde trägt, die er mit sich führt und weit bis ins Meer trägt (Gelbes Meer), und der Jängtse. Der Hoängho wird seiner vielen Überschwemmungen wegen das „Unglück Chinas" genannt. Südchina hat viele Seen. Der Chinese sagt: „Den Hoängho kann man in 1000 Jahren nicht reinigen" und wenn er etwas Unmögliches bezeichnen will: „Das wird ge- schehen, wenn der Hoängho reines Wasser hat." Die Überschwemmungen waren schon so ausgedehnt, daß der Fluß seinen Lauf verlegte. Zeige den alten Lauf! Das Klima Chinas ist sehr günstig. Zwar wehen im Winter von den eiskalten Hochflächen Jnnerasiens rauhe Winde, die im N. Chinas trotz der süditalienischen Breitenlage des Landes reichen Schneefall und Eisbildung hervorrufen; aber im Sommer bringen die Monsune (S. 30) reichliche Niederschläge bei tropischer Wärme, wodurch hauptsächlich die außerordentliche Fruchtbarkeit des Landes bedingt wird. Weizen im N., Reis im S. sind die Hauptfrüchte, außerdem baut man Tee und Baumwolle. China ist die uralte Heimat der Seidenraupe. Auch die Fasane und Gold- fische sind hier zu Hause. — Steinkohlenlager, die noch meist unbenutzt da- liegen, und Porzellanerde sind die wichtigsten mineralischen Bodenschätze. b)Die Bewohner sind die Chinesen. Ihre weizengelbe Haut- färbe, das spärliche, straffe, schwarze Haar, die hervorstehenden Backenknochen, die schiefen, geschlitzten Augen mit der Mongolenfalte kennzeichnen sie auf den ersten _ Blick als Glied der mongolischen Rasse. Die Chinesen bilden das zahlreichste Volk der Erde, fast */4 aller Bewohner der Erde. Im chinesischen Tieflande, das etwa so groß wie das Deutsche Reich ist, wohnen etwa 150 Mill. Die Dichtigkeit der Bevölkerung nötigt jährlich Tausende zur Auswanderung. In Indien, Südafrika, Australien und den Küstenländern des Großen Ozeans erscheinen die genügsamen, betriebsamen, aber unreinlichen chinesischen „Kulis" als bedrohliche Mitbewerber der weißen Arbeiter. Der Chinese ist ein unermüdlicher Arbeiter und schlauer Händler, zeigt musterhafte Sparsamkeit und bewundernswerte Genügsamkeit. Alles Aus- ländische betrachtet er indes mit großer Geringschätzung. Daher haben denn Tromnau-Schlottmann, Schulerdkunde Ii. 4

2. Für Sexta, Quinta und Quarta - S. 23

1882 - Breslau : Hirt
23 7. Das Königreich Korea ist wenig bekannt. 8. Das Kaiserreich Japan mit W Tokios 800 T. Einw., ein Jnselreich, zu dem auch die Kurilen und die Rin-kin-Jnseln gehören. 9. Das Kaiserreich Ziam (mit Wbangkok* | Mill. Einw.) ist der bedeutendste Staat in Hinterindien. 10. Das Königreich perlien imit Wteherän^, 200 T. Einw.), Afghani- stan und öelntschistan liegen auf dem Hochlande von Iran. Wevölkerung. Die weiten Ländergebiete, welche den europäischen Nationen gehören, sind nur zum kleinsten Teile von Europäern bewohnt; die Hauptmasse der Bevölkerung besteht vielmehr aus den Eingeborenen. Drei Rassen sind in Asien vertreten: Chinese. 1. Die kaukasische Rasse (siehe S. 19), zu der hier die Armenier, Jranier, Inder und Araber zählen. 2. Die mongolische Rasse; ihre Kenn- zeichen sind weizengelbe Farbe, eckiger Schädel, vorspringende Backenknochen, glattes Gesicht, enggeschlitzte Augen, bartloses Kinn und meist schwarze, schlichte Haare. Sie ist über den größten Teil Asiens verbreitet; die Chi- nesen und Japanesen sind die hervor- ragendsten Völker. 3. Die malaiische Rasse aus Maläka und dem malaiischen Archipel hat folgende Eigentümlichkeiten: meist braune Hautfarbe, hervorragende Kiefern, hohe Stirn und dichtes, aber weiches, schwarzes Haar. Japanese. Malaie.

3. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 266

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 266 — Sprache. Neben den Engländern sind die Deutschen, etwa 10 Mill., am stärksten vertreten. Sie wohnen teils zerstreut unter der übrigen Bevölkerung, teils auch mehr geschlossen in einzelnen Gebieten und Städten, namentlich in den Staaten an den großen Seen. Außerdem findet man in den Vereinigten Staaten Angehörige aller andern Völker Europas. Kein anderes Land der Erde hat ein gleiches Völkergemisch aufzuweisen. Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten wächst rasch, aber weniger durch natürliche Vermehrung als durch Einwanderung. Im Jahre 1800 betrug sie erst 5 Mill., 1850 13 Mill., 1880 50, 1900 76 Mill. Die Einwanderung, die 1820 nur etwa 8000 Köpfe ausmachte, stieg 1850 auf 370000, 1900 auf 449 000, erreichte 1907 die Höchstzahl von 1285 000 und ging dann wieder zurück auf 879000 im I. 1911. Am stärksten ist zur Zeit die Einwanderung aus Italien (1911: 183000), Österreich-Ungarn (159000), Rußland (159 000) und Großbritannien (102000). Im ganzen sind eingewandert in dem Zeitraum von 1821—1911 aus: Großbritannien 9,0 Mill. Rußland 2,7 Mill. Deutschland 5,4 „ Skandinavien 1,7 „ Österreich-Ungarn 3,3 „ Frankreich 0,5 „ Italien 3,3 „ dem übr. Europa 1,4 „ Die Indianer, die Urbewohner Amerikas, verdanken ihren Namen bekanntlich dem Irrtum des Kolumbus, daß die von ihm aufgefundenen Länder zu Indien gehörten. Sie bewohnten zur Zeit der Entdeckung den ganzen Erdteil mit Ausnahme des äußersten Nordens, den die ihnen allerdings nah verwandten Eskimo in Besitz hatten. Bei der Zerstreuung über einen so gewaltigen Erdraum war es natürlich, daß sie in zahlreiche, durch körperliche Merkmale, Sprache, Sitten und Gebräuche unterschiedene Stämme zerfielen. Allein in Nordamerika hat man 70 Hauplsprachen festgestellt. Gleichwohl bilden die In- dianer eine einheitliche Rasse, die sich durch gemeinsame Merkmale deutlich von andern Bölkerrassen unterscheidet (Abb 52). Von einigen Stämmen abgesehen, die sich durch ungewöhnliche Körperlänge aus- zeichnen, sind die Indianer von mittlerer Größe und untersetztem Wuchs. Sie haben ein breites Gesicht mit einer niedrigen, zurückweichenden Stirn und vorstehenden Backenknochen. Die Nase ist häufig hakig gekrümmt, das Haupthaar grob, straff und schwarz, der Bart- wuchs spärlich. Die Hautfarbe schwankt zwischen hell- und dunkelbraun und geht bei einigen nordamerikanischen Stämmen ins Kupferrote über. Der Bezeichnung „Rothäute" für die ganze Rasse ist also wenig zutreffend. Die geistige Beanlagung der Indianer wird von den Forschern durchweg als gut bezeichnet. Doch hatten es bis zur Entdeckung Amerikas nur wenige Völker, wie die Peruaner in Südamerika (S. 300), die Azteken in Mexiko (S. 286) und einige Stämme im S.-W. der heutigen Vereinigten Staaten, zu einer höheren Kultur gebracht. Die übrigen führten ein umherschweifendes Leben und erwarben ihren Unterhalt durch Jagd und Fischfang. Viehzucht war gänzlich unbekannt, und nur bei einigen Stämmen des untern Mississippibeckens wurden Mais u. a. Feldfrüchte gebaut. Seit der Berührung mit den Weißen ist die Zahl der Indianer sehr zusammen- geschmolzen. Vor der immer weiter vordringenden europäischen Kultur mußten sie in die unwirtlichen Gegenden zurückweichen. Ganze Stämme sind in den unaufhörlichen Kriegen mit den Weißen vernichtet worden. Fürchterlich haben auch Krankheiten, die mit den An- siedlern ins Land kamen, namentlich die Pocken, unter ihnen aufgeräumt, und ein schlimmer Feind, der Tausende zugrunde gerichtet hat, ist ihnen der Branntwein, das „Feuerwasser", geworden. In den Vereinigten Staaten gab es 1910 nur noch 266000 Indianer, lim

4. Die außereuropäischen Erdteile und die deutschen Schutzgebiete - S. 66

1913 - Dresden : Bleyl & Kaemmerer
— 66 — gedeckt wurden. Eine Anzahl solcher Hütten, die gewöhnlich in einem Kreise oder in -Ge- stalt eines Halbmondes zusammenlagen, hieß ein Kraal (Abb. 13). Der Raum inmitten des Hüttenkranzes diente dem Vieh als nächtlicher Aufenthalt. Die Kleidung der Hottentotten bestand der Hauptsache nach aus Mänteln und Schürzen von Tierfellen, auch waren Sandalen und lederne Mützen im Gebrauch. Als Waffen führten sie Bogen und vergiftete Pfeile, Wurfspieße, Wurskeuleu und schwere Stöcke aus Eichenholz, die sie sehr geschickt zu werfen verstanden. Doch waren sie keineswegs kriegerisch. Wie fast alle Afrikaner, verstanden sie Eisenerz zu schmelzen und das Eisen zu verarbeiten. Ebenso war das Abrichten von Reitochsen von alters her bei ihnen gebräuchlich. Gekocht wurde in Ton- gefäßen, in deren Herstellung sie eine bemerkenswerte Geschicklichkeit besaßen. Auch Genug- mittel waren ihnen bekannt: sie rauchten aus hohlen Knochen Hanfblätter und bereiteten aus Honig ein berauschendes Getränk. Ein Teil der Hottentotten lebt noch heute in der alten Weise. Andre sind unter dem Einfluß der Europäer, insbesondre auch der schon lange unter ihnen betriebenen christlichen Mission, seßhaft geworden, treiben neben Vieh- zucht Ackerbau und haben in Kleidung und Lebensgewohnheit manches von den Europäern angenommen. Die Hottentotten sind eine geistig gut beanlagte Rasse. Sie fassen gut auf, lernen mit Leichtigkeit fremde Sprachen und zeigen eine besondere Begabung für die Musik. „Sie haben meist sehr klangvolle Stimmen, besitzen eigne, auch für das Ohr des Europäers melodisch klingende Lieder. Europäische Lieder lernen sie leicht und schnell und singen sie mit Verständnis" (Passarge). Ein ausgehöhlter halber Kürbis, mit einigen Katzendärmen überspannt, dient ihnen als Gitarre und Streichinstrument. Leider aber sind die Hottentotten sehr unreinlich, trunksüchtig und so faul, daß sich, wie Hassert berichtet, jeder echte Hottentott von dem fortwährenden Liegen auf dem Boden die Haare am Hinterkopfe abgescheuert hat. Nur die bitterste Not kann ihn zur Arbeit veranlassen, und um dieser zu entgehen, greift er zum Räuberhandwerk und stiehlt andern Stämmen ihre Herden. Nur schwer läßt sich der Hottentott zu geregelter Tätigkeit erziehen. Doch kann die christliche Mission auf schöne Erfolge hinweisen. Die Hottentotten waren früher, als ihnen noch die fruchtbaren Ländereien zur Verfügung standen, ein wohlhabendes Volk. Einzelne Häuptlinge gewannen auch politischen Einfluß und gründeten ansehnliche Reiche. Aber durch die kriegerischen Bantnneger und die Europäer immer mehr in öde Gegenden zurückgedrängt, sind sie jetzt gänzlich verarmt und vielfach genötigt, sich ihren Lebensunterhalt als Dienstboten, Hirten oder Feldarbeiter im Dienste europäischer Ansiedler zu erwerben. Besitzverhältnifse. Ganz Südafrika ist jetzt im Besitz europäischer Staaten. Der Löwenanteil ist England zugefallen. Nicht britisch sind: Deutsch-Südwest- afrika, Portugiesisch-Angola (S. 54) und Portugiesisch-Ostafrika. a) Britisch-Südafrika. (3,2 Mill. qkm, 8,2 Mill. E., 3 auf 1 qkm.) Gebietsumfang. Britisch-Südafrika nimmt im S. die ganze Breite des Erdteils ein, wird dann im W. vom Oranjeslnß an erst von Deutsch-Südwest- afrika, dann von Portugiesisch-Angola, im O. von Portugiesisch-Ostafrika begrenzt und reicht im N., wo es den Kongostaat und Deutsch-Ostasrika berührt, bis an den Njassa- und den Tanganjikasee. Es bildet kein einheitliches Staatsgebiet, sondern gliedert sich in mehrere Kolonien und Schutzgebiete (Protektorate), die

5. Für Präparandenanstalten - S. 207

1913 - Halle a.S. : Schroedel
— 207 — Bewohner. Die Urbewohner, Australier, mit dunkler Haut- farbe, breitem Munde, dicken, hervortretenden Lippen und schwarzem, krausem, doch nie wolligem Haar, sind Jäger und Fischer, ohne Heimat, ohne staatliche Einrichtungen, ohne seste Wohnungen. Uber Stabes die gebogen und deren Enden in dre Erde gesenkt werden, breiten sie Blätter als Bedeckung aus; auch die abgelöste Rinde eines Baumes, oder etliche Rindenstücke über ein Gestell von mehreren Stäben ausgebreitet, dient als schützendes Obdach. Fast nackt, höchstens mit einem Schurz bekleidet, ziehen sie in kleinen Horden im Lande umher. Der Ertrag der Jagd, des Fisch- und Muschelfangs, eßbare Wurzeln und Baumfrüchte bilden die Nahrung. Ihre Religion ist ein roher Schamanismus; doch glauben sie an die Unsterblichkeit (Milchstraße eine Abspiegelung des Darlings stromes, an dessen User ihre verklärten Abgeschiedenen Fischsang treiben). Die Frauen zeigen große Fertigkeit im Flechten von Binsen- körben; die Männer besitzen nicht gewöhnliche Fertigkeit in der Führung der Waffen, besonders des Bumerang^. Ihre Zahl nimmt fortwährend ab; dagegen mehrte sich die Zahl der Be- mohner europäischen Ursprungs rasch. Englische Ver- brecher, die man hierher verschickte und die nach der Verbüßung der Strafe im Lande blieben, waren die ersten Kolonisten. Bald zogen freie Ansiedler in mäßiger Zahl nach, bis die Entdeckung der Metallschätze einen massenhaften Strom der Einwanderung hervorrief und die Verschickung von Sträflingen auf Gesuch der freien Eingewanderten aufhörte. Die freien Kolonisten sind größtenteils Engländer; die Deutschen zählen etwa 110000 Köpfe und wohnen vorzugsweise in Queensland, Neusüdwales und Viktoria. Sie haben nicht nur den heute blühenden australischen Wein- bau begründet, sondern haben auch an der Entwicklung der australischen Schafzucht und des Bergbaus bedeutsamen Anteil. In den großen Handels- städten stehen sie zumeist im Dienste des deutschen Handels (in Sydney allein über 50 angesehene deutsche Handelshäuser). Staatenkundliches. Das australische Festland ist eine der wichtigsten britischen Kolonien und besteht nebst dem Inselstaat Tasmanien aus 6 Kolonialstaalen, von denen seder seine Angelegenheiten selbständig ver- waltet; der Gouverneur wird von der englischen Regierung eingesetzt. Seit dem Anfang dieses Jahrhunderts sind sie zu einem Staatenbund vereinigt mit einem von der englischen Krone ernannten General-Gouver- neur an der Spitze. Viktoria ist zwar die kleinste, aber die blühendste und dichtest- bevölkerte Kolonie. Melbourne. Neusüdwales ist das großartige Kohlenlager für die Küstenländer des Großen Ozeans und das Land der Schafherden (mehr Schafe als das ganze übrige Festland); außerdem reich an Gold. Sydney. Queensland hattropische Erzeugnisse und ist reich an Gold und anderen Metallen. Brisbane. Südaustralien, die Kornkammer des Festlandes. Adelaide. Westaustralien, sehr unfruchtbar, aber sehr goldreich. Tasmanien wird sowohl wegen seiner Schätze an mineralischen und pflanzlichen Produkten wie auch als „Sommerfrische" von den Be-- wohnern des glühenden Australien geschätzt. Hobarttown. 1 Lehmann, Völkertypen (ethnogr. Bilder), Nr. 6. 2 Das Wurfgeschoß der Australier, platt, noch nicht von Armlänge und stumpfwinklig ellen- bogenartig gebogen.

6. Mitteleuropa - S. 9

1912 - Leipzig : Teubner
Karte. Relief. Nordsee. 9 die hochgebirgsteile, die über 1500 m aufragen, durch einen dunkelbraunen oder rotbraunen Farbenton darzustellen und die Eis- und Schneemassen durch weiß- bläuliche Färbung hervorzuheben. Berge und Gebirge werden aber außer durch farbige „höhenschichten" auch durch eine 5lrt Schattierung dargestellt, indem man kurze, dicht nebeneinander gelegte Striche, sogenannte Schraffen, zeichnet. — Wasser- flächen, Meere und Seen, erhalten einen blauen Farbenton. Zur Bezeichnung der Flüsse dienen schwarze oder blaue gewundene Linien. Die hauptströme sind kräftiger und breiter gezeichnet als die Nebenflüsse, von derhuelle nach der Mündung nehmen die Linien stetig an Breite zu. Ebenso hat man zur Darstellung der Verkehrswege (Straßen, Eisenbahnen, Kanäle) Linien verschiedener Art gewählt. Sie sind am Rande der meisten Landkarten erklärt. Man findet dort auch die Zeichen für die Wohn- orte nach der Größe angeordnet. — Die Grenzen der Staaten, die politischen Grenzen, werden meistens durch farbige Linien kenntlich gemacht. 3. t)0$ Relief. Man kann das Bild einer Landschaft auch aus Sand oder Ton nachbilden und auf diese Weise die Hebungen und Senkungen des Bodens, sowie den Lauf der Gewässer in möglichst naturgetreuer Weise darstellen. Dieses erhabene Bild nennt man Relief. Bei einem Maßstabe von I : looooo würde aber ein Berg von 100 m höhe auf dem Relief nur als eine Erhebung von 1 mm erscheinen. Um ihn hinreichend sichtbar zu gestalten, muß man ihn also höher darstellen, als er ver» hältnismäßig sein darf. Man muß also auf einem Relief stets „die höhen übertreiben". Iii. Länderkunde: Mitteleuropa. A. Länderkunde Preußens mit Stnfcbluft der kleineren norddeutfeben und rmtteldeutfcben Staaten. — Rolland, Belgien, Luxemburg. I. Die deutschen Meere und das deutsche Aachland. Durch Norddeutschland erstreckt sich von Osten nach Westen ein weites Flach- land. Es wird von einem nördlichen und einem südlichen Landrücken durch- zogen und durch den Lauf der Kller und der unteren Weser in eine östliche und eine westliche Hälfte geteilt. Im Norden reicht es bis an die Gestade der Nord - und Gstsee, im Süden bis an das deutsche Mittelgebirge. 1. Die Nordsee. Die Nordsee ist ein Teil des Atlantischen Ozeans. Nenne die angrenzenden Länder, sowie die Flüsse, die ihr zuströmen! Das Wasser der Nordsee ist wie das aller Meere salzhaltig. Da Salzwasser größere Lasten tragen kann und schwerer gefriert als Süßwasser (versuch!), ist der Salzgehalt des Meeres für die Schiffahrt von Wichtigkeit.

7. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 149

1912 - Leipzig : Teubner
Menschenrassen. Kulturelle Gliederung. 149 aus. Durch das schlichte schwarze haar, die gelblichbraune bis olivenbraune Hautfarbe erinnern sie an die Mongolen. 4. Die Amerikaner sind eine körperlich große, aber wenig kräftige und wider- standsfähige Kasse. Das schwarze, schlichte haar und der geringe Bartwuchs kommen allen Amerikanern zu. Die Grundfarbe der haut ist gelblichbraun; der kupferrote Ton, welcher der Rasse früher den Namen der Rothäute eingetragen hat, entsteht künstlich bei einigen Stämmen durch Färbung. Die Nase ist meist gebogen und scharsrückig, die 5tirn vielfach zurückfliehend. 5. Als afrikanische Rasse kann man die Bewohner Afrikas südlich der Sahara be- zeichnen. Nach ihrer Mehrzahl den Negern angehörend, nennt man sie wohl auch kurz Negerrasse. Sie bilden im allgemeinen eine kräftige und ausdauernde Raffe von hohem wüchse. Der- Schädel besitzt ein stark ausgebildetes Hinterhaupt und eine zurück- fliehende Stirn. Die Nase ist breit und meist platt, der große Mund von dicken, wulstigen Lippen umgeben. Das haar ist kurz und wollig' die Farbe der Haut spielt vom dunklen Braun bis zum vollen Schwarz. Sprachlich zerfällt die Negerraffe in die beiden großen Gruppen der Sudanneger, vom Rande der Sahara bis zur Wasserscheide des Kongo reichend, und der Bantuvölker. Ihre Zahl dürfte mit Einschluß der Volksgenossen, die als Sklaven nach Amerika verpflanzt wurden, 150 Millionen ergeben. Im Süden Afrikas leben noch die Hottentotten und die Buschmänner. Es sind kleine Reste ehemals größerer Völker. Dasselbe gilt von der Urbevölkerung Indiens, den Papuas auf den festlandnahen Inseln Australiens und den Australschwarzen. von der kulturellen Gliederung des Menschengeschlechts. Ie nach der Krt, wie der Ulensch sich die Natur dienstbar macht und der Erde ihre Gaben zur Be- friedigung seiner Lebensbedürfnisse (Nahrung, Kleidung, Gbdach) abringt, unter- scheidet man Naturvölker, Halbkulturvölker und Kulturvölker. Naturvölker schweifen unstet und planlos umher. Sie ernähren sich durch das Suchen von Nahrungsmitteln aus dem pflanzen- und Tierreich (Knollen, Wurzeln, Beeren, wild- wachsende Früchte — Würmer, Muscheln, Schnecken, Vogeleier). 3u ihnen gehören die Australneger, die Buschmänner, die Feuerländer, Völkerreste im brasilianischen Urwald, im Innern von Neuguinea, Eelebes usw. , yj Die Halbkulturvölker, zu denen die Indianer, Eskimos, Nordasiaten und polynesier gehören, finden in den Polarzonen, in den Urwaldgebieten und auf den Inseln Polynesiens durch Jagd und Fischfang ihren Lebenserwerb, häufig artet die Jagd zu schonungsloser Raubwirtschaft aus (Pelztiere Sibiriens, Bison in Nordamerika, Elefant in Afrika). In Nordafrika, den Hochländern Westasiens, den Pampas Südamerikas, in Südafrika, den Steppen Asiens und Australiens führen Hirtenvölker mit ihren Herden ein Nomadenleben von Weideplatz zu Weideplatz. Der Pflug ist den Halbkulturvölkern noch fremd, wohl aber bebauen sie mit einfachen hacken aus Stein, Horn und holz das Land. Sie ernten Knollengewächse, sowie Hülsenfrüchte, Mais und Gemüse. Die Kulturvölker betreiben Landwirtschaft als Plantagenbau (Tropen), Ackerbau (in der gemäßigten Jone) und Gartenbau (Japan, China, Holland, Frankreich, Umgebung der deutschen Großstädte). Bergbau, Industrie, Handel und Verkehr sind bei ihnen hoch entwickelt? Wissenschaften und Künste blühen. Sie gliedern sich in Landwirtschafts- oder Agrarstaaten, Industriestaaten und Handelsstaaten. Zu den Agrarstaaten gehören die vereinigten Staaten von Amerika, Ungarn, Schweden, Rußland, Italien, ganz besonders aber Rumänien, Argentinien, Uruguay und Ehina. Reine Industriestaaten sind Bel- gien und Großbritannien. In der Entwicklung zu Industriestaaten befinden sich die Schweiz und die Niederlande, während das Deutsche Reich sowohl Agrar- wie Industriestaat ist. Lebhaften Handel, teils mit Rohstoffen, teils mit Industrieprodukten betreiben Groß- britannien, Deutschland, Belgien, Norwegen, Japan, die vereinigten Staaten von Amerika, die Schweiz und die Niederlande.

8. Lehrbuch für die beiden ersten Jahre des erdkundlichen Unterrichts - S. 112

1900 - Breslau : Hirt
112 Iii. Eine Reise um die Erde, als eine faltige Bluse, die mit dem Lendengürtel zusammengerafft ist, und Holz- sandalen. Die Haare sind in einen Büschel über dem zum Teil kahlgeschorenen Kopfe zusammengebunden. Bisweilen aber sitzt auf einem solchen Kopfe höchst komisch eiu europäischer Cylinder, oder es hängt am Körper ein anderes euro- päisches Kleidungsstück. Es sind nämlich noch keine 50 Jahre her, daß die fremden Nationen freien Handel mit Japan treiben dürfen, aber in dieser kurzen Zeit haben sich die Japaner erstaunlich viel angeeignet, Nützliches und Selt- sames; mit regem Nachahmungstriebe haben sie die Fertigkeiten der Europäer sich zu nutze gemacht und diese in mancher Fabrikarbeit schon eingeholt. Tas Volk ist meist liebenswürdig, genügsam und fröhlich. Die bunten Seidenkleider der vornehmen Frauen zeugen von großer Kunstfertigkeit. Holzhäuser mit Junen- wänden von Papier, Papierlaternen, stattliche Tempel (des Buddha), hohe Fig. 52. Straßenleben iu China, Tempeltürme mit vielen Dächern übereinander, deren Kanten in die Höhe ge- bogen sind, Gärtcheu mit Zwergbänmen. Beförderung in der Sänfte, dem „Kago" (f. Fig. 51, S. Iii), in dem ein Europäer nur die Beiue nicht recht lassen kann. „Menschendroschke". Eisenbahnen. Viel Thee. Unter den fremden Schiffen im Hafen von Jokohäma sind die deutschen der Zahl uach die dritten, und unsere Landsleute dürfeu sich in? ganzen Reiche niederlassen. 4. Schnell geht es durch das Chinesische Meer hinüber nach der Küste von China, dem volkreichsten Staate von Asien. Er umfaßt 362 Mill.e., so daß von den 1504 Mill. Bewohnern der Erde etwa jeder vierte ein Chinese ist. Am 11. August laufen wir in den Hafen von Hongkong ein, einer Küsteninsel, welche die Briten in Besitz genommen haben. Sie

9. Teil 3 - S. 108

1895 - Leipzig : Wunderlich
— 108 — vieler Künstler. Besonders steht die Holzschneidekunst in Blüte. (Erinnere an die „Fliegenden Blätter" und an die „Münchener Bilderbogen"!) ^ b. An welche Thaten und Männer mahnt die Befreiung s- Halle? c. Warum hat man wohl dem Ruhmestempel bei Regens- bürg den Namen „Walhalla" gegeben? (Denke an den Himmel der heidnischen Germanen!) d. Nenne Männer, deren Büste in Walhalla nicht fehlen wird! (Kaiser Rotbart, Friedrich der Große, Luther, Goethe und Schiller u. s. w.) Zusammenfassung und Einprägung an der Hand der Übersicht. Das Königreich Bayern. 1. Lage. (Hauptteil und Nebenteil.) 2. Bodenbeschaffenheit. (Gebirge, Hochebene, Tiefebene.) 3. Bewässerung. (Donangebiet — Rheingebiet.) 4. Beschäftigung der Bewohner. 5. Ortschaften. 6. Geschichtliche Erinnerungen. Zuletzt wird noch die Frage ausgeworfen: Wie groß mag wohl der Staat sein, den wir soeben kennen gelernt haben? Wir vergleichen ihn mit unserem Vaterlande und finden, daß Bayern unge- fähr 5 mal so groß ist als das Königreich Sachsen, also gegen 75 000 qkm besitzt. Der Lehrer fügt dann weiter die Einwohnerzahl hinzu (5l/2 Mill.) und läßt diese mit der des Vaterlandes vergleichen. (Vergl. auch S. 127.) 3. Herren-Chiemsee. (Zur Ergänzung.) Tort, wo es die Zeit erlaubt, kann im Anschluß an vorstehende Betrachtung den Schülern auch noch etwas über das kostbarste aller königlichen Schlösser, über das „Zauberschloß" Herren-Chiemsee mit- geteilt werden, welches Ludwig Ii. mit einem Kostenaufwand von ungefähr 25 Millionen Mark auf einer einsamen Insel im Chiemsee erbauen ließ. Er wäre da zu erwähnen: a. Die Vorhalle, wo eine endlos scheinende Reihe schlanker Säulen aus kreideweißem Marmor emporragt und auf einem Sockel von buntem Marmor ein überlebensgroßer Pfan aus Bronze — jede Feder strahlt in natürlichen Farben — unser Staunen erregt. b. Der Prunksaal mit seinen kostbaren Wand- und Deckengemälden und seiner in ihrer Kostbarkeit kaum beschreibbareu Uhr. c. Das Schlafzimmer des Königs. Es enthält das kostbarste

10. Lehrbuch der Geographie - S. 372

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 372 — der Jungfrau mit der Spiea, der Wage, der Schlange und der nörd- lichen Krone mit Gemma. Nach ihrer Lichtstärke teilt man die Sterne in 12 verschiedene Größen- klaffen; der ersten Klasse gehören ungefähr 20 Sterne an, darunter auf der nördlichen Halbkugel Atair, Wega, Deueb, Capella, Aldebarau, Beteigeuze und Rigel, Sirius, Procyon, Pollux, Regulus, Arctur; die zweite Klasse umfaßt etwa das Dreifache, die dritte das Zehnfache, die vierte das Fünfuudzwauzigfache jener Zahl. Sterne fünfter Größe werden etwa 1500, sechster Größe etwa 5000 gezählt. Die letzteren sind für ein scharfes Auge noch ohne Instrument sichtbar. Die Zahl aller im Teleskop sichtbaren Sterne wird von Hörschel auf 20 Mill., von Littrow sogar auf 1200 Mill. geschätzt. Am dichtesten drängen sie sich in der Milchstraße zusammen. Die Lichtstärke ist, weil die Sterne verschieden weit von uus entfernt sind, kein Maßstab für ihre Größe, und auch das Fernrohr giebt über diese keine Auskunft, da in ihm die Fix- sterne nur als Lichtpunkte erscheinen. Dagegen zeigt das Teleskop die Sterne in verschiedener Lichtsärbnng, und das Spektroskop verrät, daß diese Farben- unterschiede in der wahren Beschaffenheit der Sterne und ihrer Atmosphären begründet sind. Man unterscheidet nach der Farbe drei bis vier Sternklassen.
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30 77
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36 2636
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42 213
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58 78
59 363
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61 15124
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